In letzter Sekunde zum ersten Saisonsieg
Nach dem Punktgewinn im letzten Spiel wollten die Steffisburger auf der guten Leistung aufbauen und endlich den ersten Saisonsieg einfahren. Schwerer hätte die Aufgabe jedoch kaum sein können: Auswärts beim letztjährigen Playofffinalisten, der HSG Baden-Endingen. Für die Jungs war klar, zu verlieren gibt es nichts und um eine kleine Chance auf Punkte zu haben, braucht es von der gesamten Mannschaft eine Top-Leistung.
Der Spielbeginn war von Tempospiel geprägt, beide Mannschaften fackelten nicht lange und brachten ihre Angriffe jeweils zügig zu Ende. So entstand ein offener Schlagabtausch zwischen den beiden Teams, welcher zu einer torreichen und handballerisch sehr attraktiven ersten Halbzeit führte. 27 Minuten lang konnte sich keines der beiden Teams einen Vorteil verschaffen, bis die Steffisburger kurz einbrachen. Dies konnte das Heimteam sofort nutzen und mit einer 20:17 Führung in die Pause gehen.
Doch die Halbzeitansprache von Trainer Sven Krainer zeigte sofort Wirkung, innerhalb von vier Minuten war der Rückstand aufgeholt und Janes Karlen traf zum 21:21. Von da an war das Spiel, wieder komplett ausgeglichen, zehn Minuten ging es wieder Schlag auf Schlag, bis sich Baden-Endingen in der 44. Minute erstmals wieder auf zwei Tore (28:26) absetzen konnte. Doch ein weiteres Mal bewahrten die Steffisburger einen kühlen Kopf und konnten in der 50. Minute sogar in Führung gehen (28:29). Die erste Führung für das Team seit dem 12:13 nach 20 Minuten.
In der 51. Minute wurde der Kreisläufer des Gegners, Antonio Juric, nach einer unsportlichen Aktion gegen Dominik Roth disqualifiziert. Eine spielentscheidende Szene, denn Juric hatte den Steffisburgern das Spiel über viele Probleme bereitet und selbst neun Tore erzielt. Folgend konnten die Jungs ihren Vorsprung behaupten und Rauls Serafimovics erzielte in der 57. Minute das 31:33. Nun mussten die Steffisburger zeigen, dass man aus dem vorherigen Spiel gelernt hatte und in der Crunchtime ein Spiel für sich entscheiden kann. Wie so oft kassierte man also zwei schnelle Tore und fand sich am selben Punkt wieder wie gegen Zürich. Ballbesitz bei Unentschieden (34:34) und noch 30 Sekunden zu spielen. Wiederum nahm Sven Krainer 20 Sekunden vor Schluss das Time-Out und malte den finalen Spielzug auf die Taktiktafel.
Was folgte war ein Angriff, der das Spiel zusammenfasste, gegen körperlich und individuell überlegene Gegner spielten die Steffisburger einmal mehr frech und abgezockt. So vollendete Jorden Lindner nach Pass von Janes Karlen den Kempa-Trick kurz vor der Sirene zum 34:35 und der «Sensationssieg» war Realität. Die zwei Punkte sind vollkommen verdient, nach einer grossartigen, kämpferischen Leistung der gesamten Mannschaft über 60 Minuten.
Nun gilt es den Schwung mitzunehmen und nächste Woche unter Beweis zu stellen, dass diese Leistung keine Ausnahme war. Um 15:00 Uhr gastiert der Gegner aus Genf in der Lachenhalle. Ähnlich wie gegen Baden-Endingen gibt es gegen die Aufstiegs-favorisierten Genfer nichts zu verlieren und somit stehen den nächsten zwei Punkten nichts im Weg.
Hopp Stäffi!
Fürs "Eis": Jorden Lindner
Fotos: Nils Kiener (Archiv)